Herbst
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke
Alles ist vergänglich. Der Herbst lässt mich das spüren. Wenn sich die Blätter langsam färben und es früh schon dunkel wird, fühle ich mich manchmal einsam. Aber allein bin ich niemals. Rilkes Gedicht erinnert mich an einen friedlichen Waldspaziergang. Es ist ganz still, das Rauschen des Waldes das einzige Geräusch. Um mich herum nur Bäume, deren Zweige und Blätter sich in den Pfützen am Boden spiegeln. Schaue ich in sie hinein, ist es, als ob ich eintauche. In eine fremde Welt, in deren Himmeln ferne Gärten welken.
Mir gefällt das Gedicht von Rilke besonders gut, weil beim Lesen sofort Bilder im Kopf entstehen. Außerdem beschreibt es nicht nur die Vergänglichkeit des Lebens sowie aller Lebewesen dieser Welt, sondern gibt gleichzeitig Mut. Rilke ist davon überzeugt, dass wir niemals allein sind; auch wenn wir sterben gibt es etwas, das uns hält. Wie auch immer das für euch aussieht, jeder hat da schließlich seine eigenen Vorstellungen.
Gefällt euch das Gedicht? Schreibt’s mir gerne in den Kommentaren! Ich freue mich auch sehr über eure Meinung zu den Bildern 🙂 . xx Katinka
2 Antworten zu “Waldspaziergang zum Herbstanfang II”
Wundervolle Fotos! 🙂
Vielen, vielen Dank! 🙂