31. Oktober 2017
Hallihallo mit Doppel-O! (Das ist aus einem Film, und ich verrate euch auch gleich, aus welchem.) Heute ist, nein, heute war ein wunderbarer Tag. Es war dunkel, kalt und ungemütlich draußen, so, dass man sich ohne schlechtes Gewissen bei Kerzenschein und Kaffee stundenlang in die Küche setzen und Windlichter (den Namen mussten wir googeln, alternativ kann man aber trotzdem „Teelicht-Mantel“ oder „Teelicht-Umstülpung“ sagen, finde ich) basteln konnte. Stun-den-lang. Wenn man nichts besseres zu tun hatte. (Ich hatte durchaus viel zu tun, aber nichts besseres.) Und heute ist ja auch ein Feiertag. Da darf man das. (Nein, ich meine nicht Halloween. Reformationstag. Und zwar ein ganz besonderer – vor genau 500 Jahren soll Martin Luther seine 95 Thesen an eine Kirchentür in Wittenberg geschlagen haben. Aber das nur so am Rande.)
Leider kam dann doch die Sonne raus. Was erlaubt die sich eigentlich? Es ist Herbst! Es ist kalt! Es müsste regnen und stürmen (aber nicht zu doll, bitteschön) und nebelig sein. Am besten alles auf einmal. Jetzt habe ich doch tatsächlich ein schlechtes Gewissen, weil ich drinnen sitze, und nicht im Park spazieren gehe, um die paar Sonnenstrahlen auszunutzen. Freches Wetter, das.
(Tatsächlich habe ich es schließlich doch gewagt, eine Runde durch den anliegenden Park zu drehen, in bester Gesellschaft (darf ich vorstellen: die kreativste Weihnachtskarten- und Windlichter-Bastlerin Lotta). Herbst hin oder her, wenn es nicht in Strömen regnet, ist es nur gesund, sich hin und wieder frischer Luft auszusetzen. Insbesondere dann, wenn man den ganzen Tag nichts anderes gemacht hat, als Windlichter zu basteln. Natürlich hatte sich die Sonne schon wieder verzogen, als wir auf die Straße traten und die Haustür hinter uns ins Schloss fiel.)
Und jetzt verrate ich euch, aus welchem Film die wunderbare Begrüßung: „Hallihallo mit Doppel-O!“ stammt. Es ist ein deutscher Film. Mit Kostja Ullmann. Seit Coming In wissen wir, dass es also nur ein guter Film sein kann. Etwas anderes bleibt dem Film gar nicht übrig. Er lief zu Beginn dieses Jahres in den Kinos. Und er ist einer meiner Lieblingsfilme, weil man ihn so gut und gemütlich zusammen mit der Familie/WG/den besten Freunden angucken kann, am Wochenende auf dem Sofa, mit leckeren Gemüse-Sticks und Joghurt (ich bin gerade wieder auf Süßigkeitenentzug, klappt gar nicht, aber in der Adventszeit wird man sowieso immer ein bisschen dicker, deswegen ist das nicht so schlimm). Mein Blind Date mit dem Leben ist komisch, spannend und viel zu schnell zu Ende. Die Geschichte berührt – wir haben gelacht, geweint und manchmal auch beides gleichzeitig. Jetzt, da es so früh dunkel wird, kann die „Filme-die-ich-unbedingt-gucken-muss-Liste“ wieder aufgestockt werden, und dieser Film hat es verdient, an erster Stelle zu stehen.
Im Sommer ist mir nie richtig aufgefallen, oder besser: mir war nicht richtig bewusst, wie laut Leipzig eigentlich ist. Autos, Menschen, Straßenbahnen, Musik, ein zweistündiges Feuerwerk (da gehe ich einmal früh ins Bett …) – und man kann nicht fliehen. Nicht kurz in den Wald verschwinden, nur das Laub und die Bäume und den Wind hören. In der Stadt brauche ich Musik manchmal tatsächlich, um mich auszuruhen. Zum Glück gibt es meinen kleinen iPod. So kann ich auch morgens in der Tram hören, wie das Meer rauscht, die Vögel zwitschern und der Regen auf ein Blechdach trommelt. Man kann Lautstärke natürlich auch mit Lautstärke bekämpfen, dann würde ich Counterfeit empfehlen. Eine Band, deren Musikrichtung irgendwo zwischen Hard Rock und Punk liegt. Eigentlich gar nicht mein Genre, aber von Counterfeit bin ich begeistert! Alternativ höre ich gerade viel von Louane (französische Leichtigkeit – wirkt beruhigend, wenn man zum Beispiel gar keine Lust hat, abzuwaschen und zu putzen, aber keine andere Wahl hat, als es zu tun). Amy Winehouse ist, wie ich leider erst jetzt bemerkt habe, klasse zum Joggen. Und durch den Soundtrack von Baby Driver (noch ein Film, den ich sehr empfehlen kann) ist mir aufgefallen, wie langweilig eigentlich die Musik ist, die zur Zeit im Radio läuft.
Beamer, Leinwand, Popcorn – was fehlt? Die neue Staffel Downton Abbey. ♥ Obwohl, so neu ist sie gar nicht mehr, aber das tut eigentlich nichts zur Sache. Diese Serie ist großartig. Großartiges Schauspielerensemble. Großartige Kostüme. Großartiges Drehbuch. Kurzum: Großartig gemacht. Ich bin ein Riesenfan und werde, wenn alle Folgen durchgeschaut sind, für einen kleinen Moment sehr sehr traurig sein – und dann sofort wieder von vorn anfangen. Mir sind die Charaktere ans Herz gewachsen. Und außerdem lernt man unglaublich viel über Geschichte. Wer immer noch nicht überzeugt ist: Maggie Smith spielt eine der Hauptrollen! (Und wer nicht weiß, wer das ist, hat was verpasst.)
Ich will euch aber nicht nur zum Filme-und-Serien-gucken ermuntern, sondern auch zum Lesen (ich hoffe, dieser Beitrag erhält nun das Prädikat: besonders wertvoll). Das letzte Buch, welches ich in einem Zug durchgelesen habe, heißt Das Karussell und wurde von Klaus Kordon geschrieben. Es ist ein Jugendbuch (ich lese für mein Leben gern Jugendbücher), aber, davon bin ich überzeugt, für alle ein Geheimtipp. Kordon erzählt die Geschichte zweier Menschen, die sich zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg in Deutschland begegnen, flüssig, ernst und trotzdem mit einer Leichtigkeit, die ich sehr bewundere. Tolles Buch.
Habt ihr ein paar Film- und Musik-Tipps für den November? Was sind eure Lieblingsbücher aus diesem Jahr? Und welche Serie würdet ihr für ein verregnetes Wochenende empfehlen?
Einen wunderbaren Sonntag wünsche ich euch! Macht’s gut, bis bald ♥ Katinka.