Wandern in der Rhön. Klingt erst einmal öde. Klingt nach Regenwetter, unspektakulären Wegen durch den Wald und Blasen an den Füßen. Aber weit gefehlt! Die Rhön wird auch „Land der offenen Fernen“ genannt, und ich weiß jetzt, warum.
Für bloß vier Tage in den Urlaub zu fliegen ist im globalen Norden heute völlig normal. Kostet manchmal sogar weniger, als innerhalb Deutschlands eine längere Strecke mit der Bahn zu fahren. Berlin – Helsinki, hin und zurück, 99 Euro. Das können sich selbst Studenten mal zusammensparen. Wer so viele Möglichkeiten hat, vergisst schnell, dass es auch zu Hause noch viel zu entdecken gibt.
Früher habe ich mit Oma und Opa jeden Sommer eine Fahrradtour gemacht – in Deutschland. Und das war auch gut so, sonst wüsste ich heute nämlich nicht, wie schön Mecklenburg-Vorpommern ist, oder wie steil der Weg zum Brocken. Auch wenn es wunderbar ist, die Welt zu bereisen – es lohnt sich, herauszufinden, was die Heimat alles bietet.
Hier wird natürlich als aller erstes die Rhön genannt. Hach, wenn ich vorher gewusst hätte, wie schön es dort ist!! Dann wäre meine Festplatte jetzt vermutlich schon voll. Leere Speicherkarte zum Fotospaziergang mitnehmen! Und Akku aufladen! Und noch ein Tipp: Die Kamera nicht auf die erste Wanderung mitnehmen, sondern alles live und analog genießen. Sonst ist man sowieso überfordert (so viele Motive!! Arrrgh).
Meine Highlights waren die Rhön-Schafe, die tollen Ausblicke (ständig und überall) und das Schwarze Moor. Die Rhön ist so vielfältig: Mal führten die Wanderwege über Hochebenen, durch den Wald oder, wie im Schwarzen Moor, über Bohlenstege. (Außerdem hat es bloß einmal geregnet. Und Blasen an den Füßen habe ich auch keine. Nur Muskelkater.)
Das Wandern macht übrigens am meisten Spaß, wenn man zwischendurch ein Picknick veranstaltet. Stilvoll, mit Decke, Rotwein, Baguette und Camembert. Ich muss gestehen, dass ich wandern früher sterbenslangweilig fand, jetzt aber habe ich Lust auf mehr. Deswegen soll es bald in die Sächsische Schweiz gehen. Nicht weit weg, umwerfende Wanderwege und Ausblicke (laut Wikipedia).
Außerdem möchte ich unbedingt mal ein paar Tage an der Nordsee verbringen. Gut, viele von euch haben eben diese Region bestimmt schon oft bereist, aber ich eben noch nicht. Die Schuld dafür gebe ich definitiv meinen Eltern: Was habt ihr euch bloß dabei gedacht – nie mit euren Kindern eine Wattwanderung zu machen!? Aber es ist ja noch nicht zu spät. Wir bleiben schließlich eure Kinder und Schadensbegrenzung ist jederzeit möglich. 😉
Wer noch nie in Thüringen war, sollte unbedingt einen Ausflug hierher machen. Erster Stopp: Erfurt. Ganz klar eine der schönsten Städte Deutschlands. Klein, malerisch, mit dem besten Eis. Tipp für den Sommer: Wassermelone an der Furt auslöffeln. Zweiter Stopp: Eisenach. Nicht nur um die Wartburg anzugucken, sondern auch, um einen Spaziergang durch die umliegenden Wälder, die Drachenschlucht und über den Panoramaweg zu machen. Lohnt sich übrigens sehr im Winter und besonders in der Weihnachtszeit (die Weihnachtsmärkte in Erfurt und auf der Wartburg sind toll).
Da sich mein zweites Zuhause mittlerweile in Leipzig befindet, komme ich nicht umhin, ein bisschen mit der Stadt anzugeben. Schließlich ist sie nicht nur schön (grün) und herrlich leer im Sommer. Es lässt sich dort auch wunderbar Urlaub machen. Gebraucht werden nur: Fahrrad, Fahrradhelm und Badesachen. Ab geht’s zu einem der umliegenden Seen, zum Beispiel zum Markkleeberger. Buch und Sonnenbrille aus dem Rucksack holen, Füße in den Sand, genießen. (Da fehlt eigentlich nur noch der Campari-O-Saft, mit Strohhalm.)
Wo macht ihr Urlaub in Deutschland? Verratet ihr mir eure Geheimtipps? Es gibt doch noch so viel zu entdecken! Grüße ♥ Katinka
2 Antworten zu “Stadt, Land, Meer – Fünf Tipps für Urlaub in Deutschland”
Zu Deinem Loblied auf die Rhön könnte ich einige Strophen hinzufügen, auch gern das eine oder andere Bild…
Über alles andere müssen wir mal schwatzen – zu viel für einen Blog-Kommentar.
Müssen wir! Vielleicht am 28.?? 😉