Hallo, hallo, HALLO! (Wenn man zu 60 Prozent aus Koffein besteht, sind überschwängliche Begrüßungen erlaubt. Erklärungen folgen später.)
Wie geht es euch?? Genauso gut wie mir? Ich hoffe es! Vor fast drei Wochen bin ich (endlich) richtig in Leipzig, meinem neuen, zweiten Zuhause, angekommen. Und nun teste ich das WG-Leben. Die Kurzfassung: Ich fühle mich pudelwohl und habe (ganz ganz) tolle Mitbewohner. (Mitbewohnende … Ethnologie-Studierende fühlen sich nach spätestens zwei Semestern dazu verpflichtet, alles zu gendern, was nicht bei drei auf dem Baum ist.) Dass 17 Tage seit meinem Einzug vergangen sind, kann ich kaum glauben. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, eine Zeitmaschine hätte mich am Umzugstag eingesaugt und drei Wochen später hier, am Leipziger Bahnhof, wieder ausgespuckt. Ich bin auf dem Weg nach Hause (also nach Hause Hause … na, ihr wisst schon). Und versuche, die Zeit in Leipzig zu rekapitulieren. Im Zug funktioniert das ganz gut. Es geht immer vorwärts und weiter und weiter und das Zurückgebliebene bleibt genau da, wo es soll.
Was bisher so passiert ist: Mein Kaffee-Konsum hat sich (mindestens) verdoppelt. Ich habe gelernt, dass es nicht: „Ich bin auf Schokoladen-Entzug“, sondern: „Ich bin unterschokoladisiert“ heißt. Und dass To Do-Listen am Ende doch nur dazu da sind, mein schlechtes Gewissen zu befeuern (denn ganz im Ernst – der Anteil der nicht erledigten Aufgaben ist immer der größere)
Studieren ohne zu studieren – wie geht das?
Erst einmal ist es ganz wichtig, sich mit außerordentlich netten Leuten zu umgeben. Die nach einem langen Sommertag ebenfalls große Lust haben, faul auf dem Bett herumzuliegen und zu quatschen, zu essen (ich sage nur: Waffeln mit Blaubeeren und geschmolzener Schokolade) und abgefahrene (aber unfassbar gute) Serien zu gucken (meine Empfehlungen: Girlboss & Sherlock). Bloß nicht vor zwölf einschlafen!! Sonst ist man am nächsten Tag zu ausgeruht und könnte sich auf die Uni konzentrieren. Und das senkt den Spaßfaktor um … „95 Prozent“.
Vorlesungen und Seminare nicht einfach so sausen lassen (wo kämen wir da hin?!), sondern gute Ausreden (er)finden, um den entspannten Tag im Park zu rechtfertigen: Die Luft ist dort viel besser, ich muss noch mindestens 1000 Texte lesen, da kann ich mich einfacher konzentrieren, ich brauche mal meine Ruhe, die Inhalte der Vorlesung werden sowieso später im Internet hochgeladen, in dem Modul muss ich nur eine Hausarbeit schreiben, …
Die Wochenenden in der Bibliothek zu verbringen wäre (vor allem bei diesem herrlichen Wetter) einfach nur ätzend – viel mehr Spaß macht es, an einen See zu fahren, ein spannendes Buch mitzunehmen, zu baden und Eis zu essen. Ein Grillabend im Park rundet den Tag ab und ihr könnt mit großer Erleichterung feststellen, wieder nichts für die Uni getan zu haben. So macht studieren Spaß.
P. S.: An meine Eltern, die sich nun wahrscheinlich fragen, warum sie mein Studium finanzieren: Keine Angst, ab morgen bin ich wieder fleißig. Oder übermorgen. 😉
2 Antworten zu “Wie ich studiere ohne zu studieren | eine Anleitung”
Hanni das hört sich einfach mega an! Ich bin so froh, dass du in diese WG gezogen bist und so viel Spaß hast! :*
Habe dich super doll lieb! Esti
Ach Hannah,
Du bist auf einem guten Weg.
Und das wissen Deine Eltern auch. Sie haben schließlich auch mal studiert.
Carpe diem.
Dein Matze